Enste Hörakustik 
Hören in der Niederburg

Hörimplantate


I. Arten der Hörimplantate


Knochenverankerter Hörsysteme
Teilimplantierte Hörgeräte sind Hörsysteme, die das Schallsignal direkt auf den Knochen übertragen. Der Schall wird nicht über die Luft im Gehörgang übertragen, sondern über den Knochen zum Innenohr geleitet. Das in Schwingungen versetzte Innenohr kann der Hörbeeinträchtigte als Schallinformation wahrnehmen. Voraussetzungen sind ein funktionierendes Innenohr und ein funktionierender Hörnerv.
Der HNO Arzt (HNO Klinik) implantiert im Schädelknochen (Mastoid) eine Titanschraube oder, auf der das Hörgerät befestigt wird. Knochenverankerte Hörgeräte werden bei nicht operablen Schallleitungshörverlusten, bei Patienten mit Missbildungen des Außen- oder Mittelohres sowie als Option bei einseitiger Taubheit verwendet. Alternativ kann ein kleines Titanimplantat im Knochen hinter dem Ohr eingesetzt werden, am Implantat ist dann ein Implantatmagnet befestigt, der unter der Haut verborgen ist. Als weiteres kann die Übertragung auch mittels eines Kopfbands übertragen werden; dieses wird bevorzugt bei Kindern eingesetzt.
Hersteller: Cochlear und Oticon medical

Mittelohrimplantate
Es gibt zwei Mittelohrimplantate auf dem Markt: die MED-EL Soundbridge® (VSB) und die MED-EL Bondebridge® (BB). Beide Systeme bestehen aus zwei Teilen: dem Audioprozessor hinter dem Ohr und dem Implantat, das vollständig unter der Kopfhaut verankert ist. Der Audioprozessor am Kopf wird durch einen Magneten am Implantat gehalten wird.
Mittelohrimplantate werden oftmals bei Erwachsenen eingesetzt, wenn konventionelle Hörsysteme aufgrund von Aussenohrmissbildungen oder Allergien auf Hörgerätematerialien nicht zum Einsatz kommen können. Da der äussere Gehörgang offen bleibt, kommen diese Implantate auch bei Patienten mit wiederkehrenden Gehörgangsentzündungen oder einem ausgeprägten Verschlusseffekt (unangenehme Schallblockierung durch Hörgeräte) infrage.
Die Bonebridge® (Knochenbrücke) ist ein sogenanntes Knochenleitungsimplantat und umgeht die geschädigten Teile des Außen- und Mittelohrs. Sie wandelt die Schallinformationen in -Vibrationen um und sendet diese mit dem B-FMT® (Knochen Floating Mass Tranducer) über den Schädelknochen direkt an das Innenohr. Falls nur ein Ohr betroffen ist (einseitige Taubheit), kann die Bondebridge® die Schwingungen von der ertaubten Seite zur hörenden Seite transportieren.
Die Soundbridge® kann bei leichter bis schwerer Innenohrschwerhörigkeit sowie bei Schallleitungs- und kombiniertem Hörverlust helfen. Das Hören mit der Soundbridge® kommt natürlichem Hören sehr nahe. Der Audioprozessor nimmt Klänge in Form von Schallwellen auf und leitet sie durch die Haut an das Soundbridge® Implantat weiter. Die Soundbridge® wandelt die Schallwellen in Schwingungen um, genauso wie es beim normalen Hören geschieht. Durch einen Überträger, dem FMT (Floating Mass Tranducer), werden Schallschwingungen direkt über das Mittelohr auf das Innenohr übertragen. Die mechanischen Schwingungen stimulieren die Cochlea. Diese leitet die Klangsignale an das Gehirn weiter, wo sie zu Höreindrücken verarbeitet werden.
Hersteller: MED-EL

Cochleaimplantate
Cochlea-Implantate wandeln Schall in elektrische Impulse um, durch die der Hörnerv in der Hörschnecke (Cochlea) stimuliert wird. Das Cochlea-Implantat besteht aus einem von außen nicht sichtbaren Elektrodenträger, der hinter dem Ohr unter die Haut implantiert wird, und dem Sprachprozessor, der wie ein Hörsystem hinter dem Ohr getragen wird. Die Übertragung erfolgt durch die Kopfhaut mittels elektromagnetischer Induktion. Das Innenohrimplantat eignet sich für hochgradig Schwerhörige, für Personen mit an Taubheit grenzender Schwerhörigkeit, die auch beim Einsatz konventioneller Hörgeräte bestehen bleibt, und bei innenohrbedingter Gehörlosigkeit mit noch intaktem Hörnerv.
Hersteller: Advanced Bionics, Cochlear, MED-EL und Oticon medical

Hirnstammimplantate
Hierbei handelt es sich um eine verwandte Art der Cochlea-Implantate, bei denen anstelle des Innenohres der Hörkern im Gehirn elektrisch stimuliert wird. Hirnstammimplantate werden vor allem bei Erwachsenen mit nach Tumoroperationen eingesetzt.



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